Bertolt Brecht - Gedichte neu inszeniert, im Rahmen des Unterrichtsprojektes: Bloggen mit Brecht - Friedensfibel 2.0 | Albrecht-Dürer-Oberschule Berlin | 2012/13
"Die Bücherverbrennung" von Bertolt Brecht:
Videobeitrag für die FriedensFibel von Merve, Selin, Patryk und Ali.
Bertolt Brecht bezieht sich in seinem Gedicht "Die Bücherverbrennung" auf den Schriftsteller Oskar Maria Graf, der sich direkt nach der Bücherverbrennung vom 10.05.1933 in dem Aufruf "Verbrennt mich" zu den verfolgten Autoren bekannte.
Das Gedicht entstand im Exil in Dänemark, wohin Brecht mit seiner Familie bereits im Februar 1933 aus Angst um aller Leben geflüchtet war.
"Die Bücherverbrennung" von Bertolt Brecht
Als das Regime befahl, Bücher mit schädlichem Wissen
Öffentlich zu verbrennen, und allenthalben
Ochsen gezwungen wurden, Karren mit Büchern
Zu den Scheiterhaufen zu ziehen, entdeckte
Ein verjagter Dichter, einer der besten, die Liste der
Verbrannten studierend, entsetzt, daß seine
Bücher vergessen waren. Er eilte zum Schreibtisch
Zornbeflügelt, und schrieb einen Brief an die Machthaber.
Verbrennt mich! schrieb er mit fliegender Feder, verbrennt mich!
Tut mir das nicht an! Laßt mich nicht übrig! Habe ich nicht
Immer die Wahrheit berichtet in meinen Büchern? Und jetzt
Werd ich von euch wie ein Lügner behandelt! Ich befehle euch, Verbrennt mich!